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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Rede zum Flaggentag Mayors for Peace in Lindau

08. Jul 2022

Rede von Christian Artner-Schedler beim Flaggentag Mayors for Peace - Bürgermeister*innen für den Frieden in Lindau

Rede zum Flaggentag am 8.7.2022

Ich begrüße Sie ganz herzlich zum diesjährigen sog. Flaggentag der Mayers for peace im Namen der Veranstalter: das sind die friedens räume in Lindau, pax christi und der Verein Friedensregion Bodensee. Mein Name ist Christian Artner-Schedler vom Leitungsteam der friedens räume.

Zum Ablauf kurz: der Stand zur weiteren Information wird bis ca. 15.00 Uhr hier sein, nach diesem Beitrag wird die Oberbürgermeisterin Dr. Alfons und Frieder Fahrbach vom Verein Friedensregion Bodensee sprechen. Dazwischen werden uns Götz Rauch & Co musikalisch unterhalten.

Es ist gut und wichtig, dass Sie mit uns heute hier sind!! Vielen Dank!

Dank gleich an dieser Stelle für jede Unterstützung der Stadt und dem Stadttheater durch H. Wartner.

Dank auch für die musikalische Begleitung und Bereicherung durch Götz Rauch & Co – das ist wunderbar. Sehr schön!!

Es ist so gut und wichtig, dass die Stadt Lindau auf Anregung der friedens räume seit 2006 Mitglied der Bürgermeister für den Frieden ist. Das Hissen der Flagge am Rathaus in weltweiter Solidarität und die Anwesenheit und der Redebeitrag der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Alfons unterstreichen das gemeinsame Anliegen in einer Welt ohne Atomwaffen leben zu wollen.

Warum sind wir heute hier?

Weil wir die Vision einer atomwaffenfreien Welt der Welt und aller Menschen wegen nicht aufgeben dürfen: bei c. 13.000 Atomwaffen. Der Koalitionsvertrag der Ampelkoalition hat das Ziel eines atomwaffenfreien Deutschlands ausgerufen. Hört! Hört! Dies darf nicht nur eine Floskel bleiben!

Weil aktuell wieder mit Atomwaffen gedroht wird und nach Expert*innen Meinung die Welt einer atomaren Auseinandersetzung näher ist als zu Zeiten des kalten Krieges. Mohamed ElBaradei sagte in diesen Tagen: „Was einmal ein undenkbarer Albtraum war, ist nun eine erschreckende Möglichkeit“.

Weil es uns nicht reicht, dass Deutschland nur Beobachterstatus einnimmt wie bei der vor 14 Tagen stattgefundenen wichtigen Staatenkonferenz in Wien zum Verbot von Atomwaffen – immerhin ein kleiner Fortschritt zur bisherigen Nichtteilnahme   -- hat unsere Mainstream-Presse darüber berichtet? Nahezu nichts dazu!  unglaublich!!!

Weil wir Solidarität zeigen wollen mit den inzwischen 66 Staaten – fast alle aus dem globalen Süden – die den Verbotsvertrag ratifiziert haben, der offiziell Atomwaffen für völkerrechtswidrig erklärt. Was muss das für die Atomwaffenstaaten eigentlich heißen?

Was fordern wir an diesem Tag?

Dass Deutschland mehr Mut zeigt und entgegen dem Nato-Druck endlich den Verbotsvertrag unterzeichnet.

Dass Deutschland sich auf den Abzug der ca. 20 Nuklearwaffen in Büchel und den Ausstieg aus der nuklearen Teilhabe vorbereitet – sie schafft nicht mehr Sicherheit - das Gegenteil ist der Fall. 

D.h. dann auch keine Anschaffung der F-35 Bomber aus den USA und der modernisierten präzise steuerbaren Atomwaffen B61-12  - über  90% der deutschen Bürger*innen wollen diese Waffen weg haben!!

Was brauchen wir?

Ein neues Denken in Friedensfragen weg von der derzeit umgreifenden Kriegslogik, die immer weiter eskaliert wie wir es täglich in dem völkerrechtswidrigen von Putin-Russland geführten Ukraine Krieg sehen hin zu einer Friedenslogik mit einer zivilen Sicherheitspolitik, die die Belange aller Beteiligten berücksichtigt. Das Szenario bis ins Jahr 2040 denkend ‚Sicherheit neu denken‘ weg von der Militarisierung hin zu Zivilisierung der Friedenspolitik angestossen von der evangelischen Landeskirche in Baden zeigt dazu einen möglichen konkreten Weg auf, den ich hier aber nicht näher ausführen kann.

Die Welt von morgen wartet mit komplexen Herausforderungen auf uns, die nur durch Kooperation, Diplomatie und starke internationale Organisationen bewältigt werden kann – nicht durch zusätzliche 100 Milliarden Militärausgaben allein durch Deutschland.

Die nukleare Option muss für die Zukunft klar ausgeschlossen werden. Die Zeit für das Verbot und die Abschaffung von Atomwaffen ist gekommen!

Die friedens räume lassen sich die Vision einer menschenfreundlichen Welt ohne Atomwaffen nicht nehmen. Wir werden sie immer wieder einfordern. Und Sie helfen uns dabei!

Vielen Dank!

Christian Artner-Schedler